Ein komplizierter Epos mit relevanten Themen

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Die Autorin Hanya Yanagihara entwirft drei mögliche Versionen der amerikanischen Geschichte zu verschiedenen Zeiten Die Autorin verschiebt historische fakten und schafft dadurch alternative Welten. Die zentralen Themen ihrer drei Geschichten, die nur lose miteinander verbunden sind, sind unter anderem Klassismus, Rassismus und Homosexualität.

Zeitlich bewegen wir uns zwischen dem 19. Jahrhundert und Ende des 21. Jahrhunderts.
Die erste Geschichte spielt in den USA des 19. Jahrhunderts, jedoch in keiner historischen Wirklichkeit, die USA ist nach Rebellionskriegen in verschiedene Kolonien und den Freistaat zerfallen. Arrangierte homosexuelle Ehen gehören in dieser Welt dazu.
In der zweiten Geschichte begleiten wir David Bingham, der königlich-hawaiianischer Abstammung ist und in dem Haus seines reichen und wesentlich älteren Liebhabers wohnt.
In der dritten Geschichte befinden wir uns in einer Dystopie des 21. Jahrhundert, in den Pandemien eine zentrale Rolle spielen und die Menschen in einer durch den Klimawandel geschädigten Welt und der ständigen Angst vor dem totalitären leben.
Durch die drei Erzählstränge entsteht kein großes Ganzes, wie man es vielleicht von anderen Geschichten auf verschiedenen Zeitebenen kennt, sondern eher ein fragmentarisches Puzzle,


„Ein wenig Leben“ von der Autorin hat mich weitaus mehr überzeugen können als „Zum Paradies“.
Das Buch lässt mich leider etwas ratlos zurück, da für mich die Geschichten nicht überzeugend miteinander verwoben wurden und es so viel Handlung, so viel relevante Themen und immer wieder die gleichen Namen der unterschiedlichen Charaktere vorkommen. Zudem bleiben viele Fragen, die ich mir gestellt habe unbeantwortet.
Aber dennoch hatte ich viel Freude beim Lesen, hätte mir aber glaube ich zwischen den Geschichten mehr Zeit lassen sollen um die Welten voll und ganz auf mich wirken lassen zu können.