Epochenübergreifendes Epos mit viel Tiefgang

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queenhedy Avatar

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Hanya Yanagihara hat wieder einen Roman geschrieben und das Warten hat sich gelohnt. Auf knapp 900 Seiten erzählt die Autorin fünf Lebensgeschichten und trotz der Komplexität geht kein bisschen das Gefühl verloren.
Dadurch, dass der Schreibstil immer harmonisch auf den:die Protagonist:in abgestimmt ist und immer kleine Eigenheiten zeigt, können sich die Leser:innen schnell und einfach auf die neuen Personen einstellen und besteht keine Verwechslungsgefahr, gleichzeitig haben sie auch Gemeinsamkeiten, die sich schon alleine im Erzählstil finden und die aus dem Buch ein gelungenes Ganzes machen.
Yanagihara versteht es Geschichten miteinander zu verkmüpfen, obwohl sie ganz unterschiedliche Schicksale erzählt. Sie schafft es auch die Leser:innen vor große Fragen und Rätsel zu stellen, sodass es fast notwendig wird zwischen den Zeilen zu lesen um an alle Geheimnisse des Buches ranzukommen.
Am Ende wird klar: Amerika kann das Paradies sein, jedoch nur wenn du zur Norm gehörst.
Das Buch ist eine wunderschöne Lektüre, wenn auch nicht immer leicht zu verdauen (aber dafür ist Yanagihara bekannt und dafür wird sie geliebt). Es empfiehlt sich das Buch im Austausch mit anderen Leser:innen zu lesen und zu diskutieren, denn dadurch eröffnen sich weitaus mehr Perspektiven und die Leseerfahrung wird um einiges reicher!