Zum Paradies in Schritten

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Nach ein wenig Leben kommt hier ein weiterer Epos von Hanya Yanagihara. Das Cover ist wirklich wunderschön gestaltet und als ich das Buch in den Händen hielt, das mit vielen, vielen Seiten daher kommt, war ich schon voller Vorfreude. Ich hab gleich mit der ersten Geschichte angefangen, die im New York des 19. Jahrhunders spielt. David, der sich in einen eher mittellosen Klavierspieler verliebt, der völlig unter seinen Stand steht. In einer wunderschönen Sprache bin ich drin versunken, um dann relativ ruppig in die nächste Geschichte geworfen zu werden. 100 Jahre später, ein weiterer David, die Zeit von Aids. Dieser David flieht aber eher zu seinem älteren Freund und muss sich auch mit seinen Wurzeln auseinander setzen. Eine völlig neue Sprache, eine völlig neue Welt, aber das gleiche Haus. Wortgewaltig wird man aber auch hier ohne wirkliches Ende gleich weiter geworfen, 100 Jahre später in der Zukunft... Und auch hier ist die Welt eine völlig neue. Die Tochter eines Wissenschaftlers entdeckt Brief von vor 50 Jahren, die uns erklären, warum wir in dieser autoritären, pandemischen Welt gelandet sind. Auch hier ist ein David nicht weit und das Haus ist uns auch seit 200 Jahren gut bekannt.

Man nimmt viel mit aus dem Buch, stellt sich fragen, ist überwältig von der Sprache, wirklich toll. So ganz hab ich das Buch noch nicht durchgeblickt, aber das sind manchmal die besten Bücher, denn sie begleiten uns noch lange weiter. Ein bisschen Leben hat mich damals noch mehr ergriffen, trotzdem fand ich dieses Buch auch sehr toll. Es lohnt sich, alleine die Sprache ist fantastisch und leider in vielen Büchern nicht mehr so gut zu finden wie hier.

Es lohnt sich auf jeden Fall. Ein tolles Buch.