Spannend, unterhaltsam, leicht zu lesen

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lynn253 Avatar

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Zurück auf Gestern beginnt mit einem wunderschönes Cover: der Titel in goldenen Buchstaben, im Hintergrund ein Ziffernblatt mit römischen Zahlen. Es passt zu der Uhr, die Claire gleich zu Beginn von ihrer verstorbenen Großmutter bekommt. Eine ganz besondere Uhr, eine, mit der man die Zeit zurück drehen kann. Nützlich ist das zum Beispiel, um eine peinliche Situation zu korrigieren oder eine Mathenote zu retten. Aber in die Zeit einzugreifen ist riskant und es gibt Menschen, die das Amulett für deutlich dunklere Zwecke verwenden wollen.

Protagonistin ist die fünfzehnjährige Claire, die aus der Ich-Perspektive erzählt. Sie ist schüchtern, zurückhaltend, manchmal etwas ungeschickt. Aber sie wächst im Laufe der Geschichte, sie wird sicherer, sie handelt, ist selbst über ihren eigenen Mut überrascht.
An ihre Mutter hat sie keine Erinnerungen, ihre Großmutter, die sich lange um sie gekümmert hat, ist tot. Nun wohnt Claire mit ihrem Vater, dessen neuer Frau und einer Stiefschwester zusammen - mit letzteren beiden versteht sie sich nur sehr mäßig. Da sind Konflikte natürlich vorprogrammiert.
Neben Claire gibt es ihre beste Freundin Lulu: als genauer Gegensatz zu Claire ist Lulu lebhaft, extrovertiert, theatralisch und redet, bevor sie über ihre Wörter nachdenkt. Am Anfang ist sie es, die Entscheidungen trifft, die Claire zu Streichen anstiftet. Aber beide entwickeln sich weiter: Claire wird stärker, übernimmt Verantwortung und bleibt auch ganz am Ende fest in ihrem Entschluss. Und Lulu gibt zu, dass sie hinter ihren fröhlichen, selbstsicheren Fassade doch nicht nicht ganz so sicher ist und sie Claire genauso braucht wie es umgekehrt der Fall ist.
Die Geschichte ist zweifellos spannend, Ereignisse folgen schnell aufeinander. Die Katastrophe ließ sich zwar voraussehen - aber es ist natürlich auch interessant, Hinweise zusammen zu suchen und eigene Schlüsse ziehen zu können.

Der ist Stil locker und humorvoll; die Sprache angenehm und einfach zu lesen. Die Dialoge sind überzeugend ohne gewollt jugendsprachliche Ausdrücke,

Und zu guter letzt die Botschaft: sie sehr schön und sehr wichtig: Claire und Lulu lernen, dass es wichtig ist, zusammenzuhalten, aufrichtig zu sein, zueinander zu stehen und der anderen trotzdem den Freiraum zu geben, den sie braucht, um sie selbst zu sein. Sie erkennen, dass man auch aus Fehlern lernen kann und man keinen Zeitumkehrer braucht, um mit ihnen umzugehen. Und sie lernen, wie viel ihre Freundschaft bedeutet.

Insgesamt ein spannender, unterhaltsam und leicht zu lesender Roman.