Assembly - ein fragmentarischer Roman

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Die namenlose Ich-Erzählerin lässt uns teilnehmen an ihrem Leben, sie erzählt fragmentarisch: Szenen aus dem Büro, Treffen mit ihrem Freund und seiner Familie, Abende mit ihrer Freundin. So entwirft die Autorin einen "Schnipsel-Roman".

Die Protagonistin ist erfolgreich in der Londoner Hochfinanz. Ihre Eltern stammen aus Afrika, sie selbst hat immer alles gegeben, sich gequält, um diese Karriere zu machen. Doch wozu? - diese Frage stellt sich ihr jetzt, wo sie oben angekommen ist.

Sie erzählt von ihrem Freund aus reichem Hause, der in der Politik tätig ist. Sie wird zu einer Familienfeier eingeladen, es geht dort sehr elitär und pompös zu. Dies ist nicht ihre Welt. Auch im Job ist sie nicht glücklich. Es deutet sich eine Lebenskrise an.

Das eigentliche Thema des Romans ist Sexismus und Alltagsrassismus, aber dieser wird nur unterschwellig deutlich, denn sie wird immer "anders" behandelt als ihre weißen Kollegen. Die Autorin ist selbst aus der Finanzbrache, sie spricht hier also wohl aus eigener Erfahrung.

Als Leser erfährt man nur Szenen / Bruchstücke, und muss dies alles ein bisschen wie ein Puzzle selbst zusammensetzen. Das finde ich reizvoll. Allerdings bleiben bei mir auch einige Fragezeichen zurück. Aber ich denke, dies ist genau so gewünscht.

Der Roman ist leider sehr dünn, gerade einmal 113 Seiten, also eher wie eine etwas längere Erzählung.