Ein beeindruckender Debütroman mit starker Sprache
Die Handlung dieses kurzen Romans (113 Seiten) zusammenzufassen, ist schwierig, weil auf den ersten Blick wenig passiert. Man könnte sagen: Eine Frau ist auf eine Gartenparty eingeladen, die von den Eltern ihres Freundes ausgerichtet wird.
Das eigentliche Geschehen findet in "Zusammenkunft" allerdings eher passiv statt, nämlich in inneren Monologen und Gedanken der Ich-Erzählerin. Wir erfahren von ihr nur das, was sie preisgeben möchte, vieles bleibt fragmentarisch, ihren Namen erfahren wir nicht.
Sie ist eine junge, Schwarze Frau, die im Finanzbereich in London arbeitet und sich dort gegen männliche, weiße Kollegen behaupten muss. Ihre Sprache ist direkt, grob, rau, schonungslos. Themen, über die sie detailliert und sehr wortgewandt nachdenkt, sind insbesondere Rassismus, Kolonialismus und der britische Imperialismus. An diesen Stellen zeigt sich warum man den Roman trotz seiner Kürze nicht mal so eben wegliest. Ihre Ausführungen sind in diesen Momenten sehr konzentriert und beinahe philosophisch. Ich habe einige Absätze daher direkt öfter gelesen. Das ist nicht die Schwäche, sondern im Gegenteil, die Stärke dieses Buchs. Ein Kritikpunkt sind eher die sehr reduzierten weiteren Passagen des Romans. Allerdings zeigt sich daran vielleicht eben der Fokus der Ich-Erzählerin: Über ihre Familie, Beziehung, Gesundheit und andere Aspekte ihres Lebens will sie wenig berichten, sie teilt mit uns nur das, was sie teilen will und worüber sie mit großer Wut und Vehemenz spricht.
Ein sehr dichter, experimenteller und starker Debütroman!
(Das tolle Coverdesign der deutschen Ausgabe ist ein zusätzlicher Pluspunkt!)
Das eigentliche Geschehen findet in "Zusammenkunft" allerdings eher passiv statt, nämlich in inneren Monologen und Gedanken der Ich-Erzählerin. Wir erfahren von ihr nur das, was sie preisgeben möchte, vieles bleibt fragmentarisch, ihren Namen erfahren wir nicht.
Sie ist eine junge, Schwarze Frau, die im Finanzbereich in London arbeitet und sich dort gegen männliche, weiße Kollegen behaupten muss. Ihre Sprache ist direkt, grob, rau, schonungslos. Themen, über die sie detailliert und sehr wortgewandt nachdenkt, sind insbesondere Rassismus, Kolonialismus und der britische Imperialismus. An diesen Stellen zeigt sich warum man den Roman trotz seiner Kürze nicht mal so eben wegliest. Ihre Ausführungen sind in diesen Momenten sehr konzentriert und beinahe philosophisch. Ich habe einige Absätze daher direkt öfter gelesen. Das ist nicht die Schwäche, sondern im Gegenteil, die Stärke dieses Buchs. Ein Kritikpunkt sind eher die sehr reduzierten weiteren Passagen des Romans. Allerdings zeigt sich daran vielleicht eben der Fokus der Ich-Erzählerin: Über ihre Familie, Beziehung, Gesundheit und andere Aspekte ihres Lebens will sie wenig berichten, sie teilt mit uns nur das, was sie teilen will und worüber sie mit großer Wut und Vehemenz spricht.
Ein sehr dichter, experimenteller und starker Debütroman!
(Das tolle Coverdesign der deutschen Ausgabe ist ein zusätzlicher Pluspunkt!)