fesselnd!

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friedchn Avatar

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Natasha Browns Debütroman "Zusammenkunft" erzählt die Geschichte einer, in London lebenden, Schwarzen Protagonistin, die im Finanzsektor Karriere machen will, um sich ihren Wunsch nach Zugehörigkeit zur Mittelklasse erfüllen zu können.

Für diesen muss sie allerdings einen hohen Preis zahlen: sie leistet unermüdliche Arbeit, leidet unter permanenter Angst vorm Versagen, wird als Vorzeigefrau, die Diversität, welche eigentlich nur Tokenism ist, beweisen soll, benutzt und letztendlich muss sogar ihr persönliches Wohlbefinden und ihre Gesundheit für den sozialen Aufstieg riskieren.

Und dann ist da noch ihre Beziehung zu ihrem Freund. Seine Familie hat alles, was ihre nicht hat: altes Geld, einen pompösen Landsitz, politischen Einfluss, ein Vermächtnis und vor allem Privilegien.

Die systemischen Gegebenheiten, geprägt von Klassismus, Sexismus, der Britischen Kolonialisierung und weiteren unterdrückenden Faktoren, stellen sie vor Herausforderungen und fordern am Ende eine wichtige Entscheidung von ihr.

Die Autorin schreibt mit vielen Gedankensprüngen, welche die Verwirrung und Überforderung der Protagonistin gut widerspiegeln und verdeutlichen.
Das Buch ist sehr gesellschaftskritisch, aber in einer angenehmen, erzählerischen Art.
Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht und hab das Buch an einem Tag durchgelesen.
Mich hat das Buch ehrlich gesagt etwas verwirrt hinterlassen, ich musste es erst einmal sacken lassen und auch jetzt, einige Zeit später, beschäftigt es mich immer noch. Ich kann nicht erklären, warum, aber irgendwie lässt es mich einfach nicht los und das fasziniert mich sehr. Daher werde ich es bestimmt noch mal lesen und möchte es weiterempfehlen, auch wenn ich noch nicht genau in Worte fassen kann wieso.