Großes Potential das leider nicht ausgeschöpft wurde

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bibliokate Avatar

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Also, so ganz weiß ich nicht was ich zu diesem Buch das Natasha Brown hier vorgelegt hat sagen soll.

Gerade eine Zusammenkunft (ot:Assembly) war es für mich nicht. Eher eine Konfrontation.

Das Thema sowie der Klappentext klangen ja für mich total vielversprechend. Leider kam mir das gelesene im Endeffekt aber vor wie ein einziges Lamento.
Sie solle doch glücklich und zufrieden sein da sie es als Schwarze Frau doch geschafft hat einen Job in der Hochfinanz zu bekommen meint die Autorin, doch das dieser Job sie ausbrennen lässt und unglücklich macht darf sie nicht sagen. Immerhin ist sie doch so gesegnet. Das sie allerdings Narben und Verletzungen von Diskriminierung, sexualisierter Gewalt und Rassismus davongetragen hat muss unter der Oberfläche brodeln und darf nie ans Tageslicht kommen.

Es hätte wirklich ein tolles Buch sein können. Leider war es eben das für mich nicht ganz. Es war zu viel Gejammer. Sicherlich ist das Leben schwer wenn man zu einer doppelt marginalisierten Gruppe zählt, und es tut mir wirklich leid für Natasha Brown das sie solche Erfahrungen machen musste, jedoch fand ich es anstrengend zu lesen. Es war so als würde ich die Geschichte eines Passiven Antihelden lesen dessen Handlungen ich nicht nachvollziehen kann, wahrscheinlich auch weil ich eigentlich vergleichsweise sehr privilegiert bin.
Auch die Reaktion auf die Krebsdiagnose hat mich irritiert. Es war so als würde die Protagonistin nicht realisieren das es sie betrifft, das die Ärztin ihr die Diagnose stellt und es nicht in einer Arztserie passiert.

Im Großen und Ganzen war mir die Protagonistin einfach zu passiv.

Also gibt es von mir das Fazit das die Geschichte großes Potential gehabt hätte. Dieses wurde aber leider in meinen Augen nicht ausgeschöpft. Ich konnte leider weder zur Handlung noch zur Protagonistin wirklich einen Draht finden und somit konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Mir hat leider auch das Layout nicht zugesagt. Diese ist vielleicht als Stilmittel gedacht oder hat mit dem Druck zu tun, war aber für mich leider eher störend. Schade um das nicht bedruckte Papier das man auch noch anderweitig verwenden hätte können.

Danke an @vorablesen und den @suhrkampverlag für das Rezensionsexemplar