Klassengesellschaft

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Natasha Brown wurde für das Buch sehr enthusiastisch gefeiert und genießt eine große Aufmerksamkeit für ihren Mut, den Finger in die Wunden der britischen Klassengesellschaft zu legen. Eine junge Frau, der es gelungen ist trotz aller Hindernisse und Verleumdungen sich an die Spitze im Bereich des Finanzsektors zu setzen, steht im Mittelpunkt. Sie ist beruflich erfolgreich, smart, finanziell in der Lage, bestens für sich zu sorgen, und sieht auch noch gut aus. Das weckt natürlich Neid und auch Aggression, abgesehen von den Zudringlichkeiten der männlichen Kollegen, derer sie sich sehr nachsichtig gegenüber verhält. Ihr Freund stammt aus einem völlig konträren gesellschaftlichen Umfeld. Es steht ein Wochenende bei seinen Eltern im Landhaus an, zu dem viele Gäste geladen sind. Sehr treffend finde ich die Aussage auf Seite 32: "Seine Eltern tolerierten mich. Wie sich das für gute, liberale Eltern gehörte. Sie waren geduldig mit ihrem Sohn, wenn es um seine Beziehungen ging. Sie gingen davon aus, ich ging davon aus, dass es sich um eine Phase handelte. warum sollte man die verlängern, indem man ihr zu viel negative Aufmerksamkeit schenkte?" Dieser kurze Textabschnitt ist sehr charakteristisch für das ganze Buch, das ich sehr lesenswert finde und dessen dunkles Ende ich sehr bedauere, da mir die Figur sehr ans Herz gewachsen ist.