Neue Perspektiven und die Frage nach Zugehörigkeit

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novalie Avatar

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Da das Buch wirklich sehr kurz und der Sprachstil angenehm ist, habe ich es sehr schnell durchlesen können. Anfangs hat es ein bisschen gedauert, bis ich in der Story drinnen war. Durch die voneinander unabhängigen Szenen habe ich eine Weile gebraucht, um den Kontext und den Zusammenhang zu verstehen, Aber umso länger ich in dem Buch gelesen habe, umso genialer fand ich den Aufbau.

Augenblick um Augenblich – Szene um Szene – wächst so das Bild einer Gesellschaft, die sich Schritt für Schritt als unsere Realität entpuppt. Durch das gezielte Auslassen von Szene wird der Fokus auf das scheinbar Selbstverständliche gerichtet und Aspekte unseres Zusammenlebens beleuchtet, die sonst untergehen.

Ich habe ehrlicherweise noch nicht erkannt, was mir das Cover sagen will, aber optisch finde ich es trotzdem sehr ansprechend.

Meine Lebensrealität unterscheidet sich gravierend von dem Leben der Protagonistin und ich konnte ihre Handlungen nicht immer verstehen, aber sie wirkte wie eine authentische Protagonistin, die mir eine neue Perspektive eröffnen konnte. Die Stimmung wirkte auf mich schwermütig, fremdgesteuert, als würde die Protagonistin die Welt durch eine Glasscheibe betrachten. Als wäre sie dabei, aber kein Teil dieser Gesellschaft. Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

In „Zusammenkunft“ wird die Frage nach Zugehörigkeit und Identität gestellt. Verschiedene Gedankengänge und neue Perspektiven werfen eine Menge Fragen auf, die ich auch nach dem Lesen noch immer nicht beantworten kann und lassen mich auch ein bisschen unbefriedigt zurück.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es für mich ein komplett neuer Stil war und, obwohl das Thema ernst ist, konnte mich die schöne Sprache und die sensiblen Gedankengänge von dem Buch begeistern.