zu viel gewollt

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onepoundofbacon Avatar

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Zwiegespalten ist die Protagonistin oft: hin und her gerissen von sozialem und ethnischem Status.
Die gerade einmal 114 Seiten von "Zusammenkunft" sind für so viel Konflikt, Gesellschaftskritik und inneren Tumult einfach nicht genug.
Sehr fragmentarisch wirken die Textbausteine: mal erzählende Prosa, mal Poetry-Slam, dann Perspektivwechsel.

Ich habe mich schwer getan auf den ersten Seiten Zugang zu finden. Die Orientierung in der Handlung fiel mir nicht leicht und den Teil, in dem auf einmal der Chef der Protagonistin im Fokus ist, wirkt absolut fehl am Platz (oder kann mich jemand aufklären, was damit bezweckt werden sollte) und ist ein einmaliger Exkurs zu einer anderen Sichtweise, der jedoch später von der ich-Erzählerin sowieso aufgenommen wird.

Ich konnte mich letztlich doch noch gut einfinden in das Leben, die sozialen Zwänge und Befangenheiten, jedoch bleibt für mich fraglich ob das, was sich Natasha Brown vorgenommen hat auf diesen wenigen Seiten zu bewirken auch tatsächlich in dem Maße an den Leser herangetragen werden konnte, wie sie sich das vorgestellt hatte.