Hin und hergerissen

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syndala Avatar

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Das Buch beginnt wirklich ergreifend und fesselnd. Die Beziehung der beiden Protagonisten - Jess und Cem - wird durch zwei verheerende Unfälle maßgeblich verändert und auf die Probe gestellt.
Besonders gut hat mir die tiefe und auf beispiellose Weise unvergleichliche Liebe, die die beiden verbindet gefallen.
Es ist eine auf tragische Weise wunderschöne Liebesgeschichte, die sich viel um Emotion und die Aufarbeitung von Traumata und Schicksalsschlägen dreht.
Elja Janus hat einen sehr bildlichen und detailierten Schreibstil, der mir äußerst gut gefällt und der beim lesen einfach Spaß macht.
Das Buch kommt ohne viele Charaktere und Nebendarsteller aus, was ich persönlich sehr positiv und gelungen finde.

Jedoch gab es ein paar Punkte, die mich beim Lesen etwas gestört haben. Jess verheimlicht Cem wichtige Informationen, die für sein weiteres Leben unerlässlich sind. Sie verweigert ihm diese mutwillig - zu seinem eigenen Besten wie sie sagt - obwohl er mehrfach danach fragt. So ein Verhalten finde ich persönlich absolut unmöglich.
Während dem lesen kam es mir auch Stellenweise so vor, als würde in dem Buch nicht sonderlich viel passieren. Das Hauptthema ist die Aufarbeitung der erlittenen Traumata, um wieder ein - einigermaßen - glückliches und zufriedenes Leben zu führen. Die beiden stellen sich verschiedenen Ängsten und loten immer wieder ihre Grenzen aus. Dabei kam es mir als Leser aber manchmal so vor, als wäre es immer das Gleiche und würde nicht wirklich weiter gehen, was das lesen an manchen Stellen wirklich zäh gemacht hat.

"Zwei Nächte und drei Leben lang" ist ein Liebesroman der etwas anderen Art, was ihn auf seine Weise außergewöhnlich macht. Man darf allerdings nicht allzu viel Handlung erwarten.