Mutige Romanze mit Tiefgang

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aniba Avatar

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Ich habe in diesem Jahr selten einen Roman gelesen, der thematisch so mutig gewählt war. "Zwei Nächte drei Leben lang" behandelt zwei gesellschafltiche Tabuthemen. Besonders von einem Liebesroman hätte ich nicht erwartet, dass es um den Tod eines Kindes oder offen ausgetragene Ausländerfeindlichkeit geht, die fast das Leben zweier Menschen zerstören. Es war sehr berührend mitzuerleben, welche Folgen solche traumatischen Erlebnisse auf die Protagonisten haben und wie stark sie ihr tägliches Leben einschränkend präg(t)en. Auch die dunkelsten Momente wurden hier nicht ausgespart.
Natürlich wittert man von Anfang an das Happy End für Cem und Jess. Natürlich gibt es jede Menge methaphorisch kitischige Beschreibungen über Lichterketten in seinen Augen und perfekt getupfte Sommersprossen in ihrem Gesicht, wie es zum Genre irgendwie dazu gehört. Muss man mögen, oder wie ich stillschweigend aktzeptieren, weil die Geschichte so berührend ist. Sie ist das Lesen auf jeden Fall wert, sehr!
Mehr Worte braucht auch die Rezension nicht, denn ich werde mir jetzt einen Cappuccino mit Milchschaumschwan machen und ein Rezept für Schokokuchen mit einer Kruste aus salzigem Karamell suchen.