Poetische Wortgewalt.

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franci Avatar

Von

„Zwei Nächte und drei Leben lang“

...ist kein normaler Liebesroman.
...ist keine schon x-mal gelesene Geschichte.
...ist kein einfaches Buch.

Elja Janus füllt 330 Seiten mit puren Emotionen, legt in ihre kraftvollen und zeitgleich so sanften Worte eine Intensität, die mir die Luft nahm.

Szenen, die die Seele streicheln, halten sich mit Schilderungen die Waage, die wie ein tosender Sturm jede Faser meines Körpers aufwühlten.
In eine einmalige Liebesgeschichte fließen Themen, die unter die Haut gehen, stetig aktuell, brisant und lebensverändernd für die Betroffenen sind und doch zu wenig Beachtung finden. Elja verflocht tragische, unvorstellbare Schicksalsschläge gekonnt in eine Liebe, die bereits ihr Ende fand und trotz des Schreckens und dem Schmerz eine zweite Chance bekommt, ohne übertrieben oder gezwungen zu wirken. Die Autorin erzählt authentisch und fließend die Geschichte von Jess und Cem, lässt diese wunderbaren Menschen und ihre Gefühle greifbar werden. Reaktionen und Gedanken, Zweifel und Gespräche wirkten auf keiner Seite aufgesetzt, sondern echt. Ich litt aus tiefstem Herzen. Spürte den Hass und diese bedingungslose, echte Liebe, zerging in schmerzhafter Sehnsucht, Schuld und verschlingender Angst. Elja bannte mich mit überraschenden und erschütternden Erkenntnissen, einer stetigen Entwicklung und bildlichen Details an ihren Roman, sodass es keine Realität mehr gab. All das Leid, die Tragik und Verluste fühlte ich, genau wie die Hoffnung, die Kraft und den Mut. Zwei Protagonisten, die nicht sehen wie stark sie sind, wie wichtig, die blind vor Trauer, gelähmt vor Schmerz nicht erkennen, dass sie so viel mehr sind – mehr, als nur eine Hollywood-Lovestory. Denn die Beziehung, die hier kreierte wurde, ist diese ganz große, unendliche Liebe, die sich jeder Mensch erträumt – ohne ein bilderbuch Happy End, ohne Klischees, mit tiefschwarzen Abgründen und Irrungen – und dadurch so real, vorstellbar und ergreifend.
Mehr als einmal musste ich schwer schlucken, war vor Entsetzen erstarrt und blinzelte schluchzend Tränen weg. Gänsehaut war mein stetiger Begleiter, während ich komplett im Geschehen versank. Und trotz all der Melancholie fließt stimmig Leidenschaft und Humor, Freiheit und Glück zwischen die Zeilen: ich schmunzelte bei Zweideutigkeiten, seufzte bei all den kleinen Berührungen, geflüsterten Worten und tanzte mit CANIM unbeschwert im Regen.
Mit vielem hatte ich gerechnet, doch nicht ansatzweise mit dem, was sich hinter diesem malerischen Einband verbirgt: eine ganze Farbpalette aus Emotionen, mitsamt jeder Schattierung, die die Gefühlswelt zu bieten hat, geschrieben in gewaltiger Poesie.
Ausdrucksstark, intensiv und zutiefst berührend.
„Zwei Nächte und drei Leben lang“ – ein einmaliger Roman, der lange und laut nachhallt, der nach dem letzten Satz nicht in Vergessenheit gerät.

Ich liebte Cam und Jess.
Ich liebte die Wortgewalt.
Ich liebe Elja Janus für dieses unbeschreibliche Buch.