wichtige Themen, aber auch viele Klischees

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coffee2go Avatar

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Der Titel klingt frischt, witzig und hat mich sofort neugierig auf die Geschichte dahinter gemacht. Inhaltlich konnte mich der Roman allerdings nicht sofort fesseln, nach den ersten beiden Kapiteln, die überladen mit Vorurteilen und allen möglichen Klischees waren, habe ich überlegt, abzubrechen. Zum Glück habe ich durchgehalten und wurde danach belohnt, denn schon bald wurde es inhaltlich spannender und anspruchsvoller. Nina hat mir als Charakter gut gefallen, auch wenn sie sehr häufig wegen ihrem Alter ein Drama veranstaltet und um ihre Wechseljahre kreist, so hat sie mich durch ihr Engagement die missbrauchten Frauen zu unterstützen, auch wenn sie gegen harte Fronten kämpfen muss, sehr gut gefallen. Insgesamt waren alle weiblichen Charaktere zuerst klischeehaft, einseitig dargestellt und haben sich erst im Laufe der Erzählung entwickelt und auch ihre starken Seiten gezeigt, davon hätte ich gerne von Anfang an mehr gesehen. Mit der Zeit hat die Geschichte allerdings eine Sogwirkung erzielt, indem sich die einzelnen Handlungsstränge miteinander verknüpft und ergänzt haben. Vor allem die Me-Too-Debatte wurde von mehreren Seiten betrachtet und auch aufgezeigt, dass realistischerweise den Frauen eher selten geglaubt wird oder sie sehr hart um ihr Recht kämpfen müssen und danach in der Branche geächtet werden. Der Schluss war mir persönlich dann schon wieder zu glatt und perfekt, es hätte authentischer gewirkt, wenn nicht alles so rund gelaufen wäre.