"Whodunit" im Zwergenreich

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wortknaeuel Avatar

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Eine ungewöhnliche Mischung aus Krimi und Fantasy bietet sich dem Leser von "Die Zwerge von Amboss". Anfangs scheint der Mörder klar, der den Komponisten hinterrücks mit einer Flöte(!) erstochen hat: der Haushälter muss es gewesen sein. Kein Wunder, denn der Ermordete war ein Zwerg und der Flüchtige ist ein Mensch - aus Sicht der Zwerge eine primitve und gewalttätige Rasse. Hinzu kommt auch noch der Verdacht, dass zwischen den beiden eine Liaison bestand - nun kann man wählen zwischen dem Motiv des Hasses oder der Leidenschaft.

Doch wenn die Hinweise so eindeutig sind, ist dem Leser schon klar, dass die Lösung nicht so einfach sein kann. Ich erwarte hier eher ein klassisches "Whodunit". Der erfahrene Ermittler Garep möchte sich jedenfalls nicht vorschnellen Schlüssen, basierend auf Rassismus und Vorurteilen hingeben, so wie sein junger Gehilfe Bugeg. Garep erinnerte mich  ebenfalls sehr an den klassischen Kriminalisten: ein melancholischer Charakter mit trauriger Vergangenheit, der sein Vergessen im Alkohol ... pardon, in Blauflechten sucht.

Die Leseprobe war mir persönlich zu krimilastig. Ich würde jedoch gern weiterlesen um zu erfahren, inwieweit das Fantasy-Szenario noch an Bedeutung gewinnt. Ein Gesellschaftsgefüge aus Zwergen, Menschen und anderen Fantasievölkern und den damit einhergehenden sozialen Problemen, könnte durchaus interessant werden.