Zwillinge

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Cristina Moracho - Zwillingssterne
Christina Moracho schreibt über die besten Freunde Althea und Oliver. Olivers Vater starb früh und Altheas Mutter verließ früh die Familie. So waren Althea und Oliver gegenseitig ihre Familie. Lange Zeit gab es nur sie zwei und sie verbrachten jede freie Minute miteinander. Doch dann kam die Pubertät mit voller Wucht und für Althea ist es nicht mehr nur Freundschaft... Nach einer Party merkt auch Oliver, dass etwas in ihrer Freundschaft nicht mehr stimmt. Doch eher er der Sache auf den Grund gehen kann und ein klärendes Gespräch mit Althea führen kann, schläft er ein. Zunächst für zwei Wochen. Natürlich ist dies nicht normal und nachdem er zu den verschiedensten Ärzten rannte, ist klar, er hat das Kleine-Levine-Syndrom. Wenn er während einer Schlafphase aufwacht ist er sehr viel ungehemmter als sonst und so geschehen zunächst Wutanfälle und Essattacken und dann auch das Erste Mal. Mit Althea. Denn diese kann einfach nicht wiederstehen, als er sich begierig auf sie stürzt. Doch sobald Oliver wirklich wach ist erinnert er sich an nichts mehr, was während des Schlafes geschehen ist und so hat er sein Erstes Mal, das doch eigentlich etwas besonderes sein sollte, wortwörtlich verschlafen. Zudem verändert sich Althea zunehmends, da sie nun viel mehr freie Zeit hat und sich auch schließlich mit anderen Menschen anfreundet. Sie lernt eine andere Seite von sich selbst kennen und auch die große weite Welt. Oliver ist davon eher wenig begeistert, denn er wünscht sich mit seiner Krankheit nichts sehnlicher als Normalität. Als dann Althea auch noch ihr Erstes Mal gesteht, ist es als bricht für ihn die Welt zusammen. Er will nur noch weg und so kommt es ihm gerade recht, dass er in New York an einer KLS-Studie teilnehmen kann. Dort trifft er auf Leidensgenossen und muss sich schließlich auch einmal mit anderen Menschen als Althea auseinandersetzen. So erfährt auch er mehr über sich. Doch Althea geht langsam ein Licht auf, dass sie nur noch diese eine Chance hat, um Oliver zu kämpfen und vielleicht doch noch eine Freundschaft in eine Beziehung zu wandeln. Als Althea jedoch in New York ankommt ist Oliver eingeschlafen.
Moracho schreibt sehr einfühlsam und voller Gefühl. Sie bringt die verzweifelte und oft irrationale Lage der Jugendlichen gut rüber. So fühlt sich der Leser immer wieder in seine eigene irrationale Pubertät und erste große Liebe zurückversetzt. Jedoch lässt Moracho auch sehr viel offen und springt zwischen den Situationen hin und her. Das ist einerseits leicht verwirrend und anstrengend, andererseits regt es auch die Fantasie an und der Leser taucht oft tiefer in die Geschichte ein.
Insgesamt ein sehr gelungener Jugendroman, der auch klar macht, man muss sich nicht an der ersten Liebe um jeden Preis festklammern. Es wird im Leben viele Lieben geben und es ist schön diese alle kennenzulernen. Auch ist es Moracho gelungen auf die doch recht unbekannte Krankheit KLS aufmerksam zu machen.