Wolfgang Böhm beschreibt im Wien der zwanziger und dreißiger Jahre das Lebensgefühl in dieser Zeit und die unterschiedliche Strategie zweier Brüder mit dem Leben umzugehen. Schon das Cover mit einer belebten Straßenkreuzung in der Wiener Innenstadt im Abendverkehr und den nur angedeuteten Passanten und Fahrzeugen weckt die Neugierde. Die Geschichte ist flott geschrieben, die Hauptpersonen liebevoll beschrieben und die Handlung spannend und nicht vorhersehbar. Sehr gut hat der Autor die große Unterschiedlichkeit der beiden Brüder herausgearbeitet und doch hält das gemeinsame Band, das die Beiden verbindet, jahrelang. Interessant zu lesen ist auch die Auswirkung der politischen Verhältnisse auf den Alltag der Protagonisten. Wieviel Fakten und wieviel Fiktion der Roman tatsächlich enthält, erfährt der Leser fairerweise im Nachwort.