Ein Ausflug in die Zeit des Wirtschaftswunders

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In ihrem unverkennbaren, sehr einfühlsamen Schreibstil erzählt Carmen Korn hier die in der Jahrhundertrilogie begonnene und mit "Und die Welt war jung" fortgesetzte Geschichte der drei Freundinnen Elisabeth, Gerda und Margarete. Die drei haben, obwohl sie jetzt in unterschiedlichen Städten zuhause sind, nie die Verbindung zueinander verloren - im Gegenteil, ihre Familien sind eng miteinander verflochten. Wir erleben mit, wie sie sich nicht nur umeinander, sondern auch um durch den Krieg versprengte, einsame Menschen von außerhalb der Familien kümmern. Da ist zum Beispiel der von der Gestapo misshandelte Pianist Pips oder die Engländerin June, die in Hamburg gestrandet ist. Alle finden im Verbund der drei Familien eine neue Heimat. Gemeinsam baut man sich nach dem großen Krieg eine neue Existenz auf und erlebt die Segnungen des Wirtschaftswunders.

Wie schon in den vier Vorgängerbänden schildert Carmen Korn die verschiedenen Leben in den Familien sehr anschaulich und einfühlsam. Obwohl es nicht die großen Dramen gibt, sind diese Familiengeschichten doch fesselnd. Man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Möglicherweise liegt das daran, dass man sich mit den Figuren gut identifizieren kann, denn es sind ganz normale Menschen mit ganz normalen Freuden und Sorgen. Ich liebe solche Geschichten aus unserer jüngeren Vergangenheit, denn sie sind eine stimmige Ergänzung zu den Erzählungen meiner Eltern.

In diesem Buch stimmt einfach alles, so dass es mir nicht schwer fällt, eine uneingeschränkte Leseempfehlung auszusprechen.