Lesen mit Familienanschluss

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ninicelli Avatar

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Carmen Korns zweite Saga. Schon die erste konnte mich von der ersten Seite an fesseln.
Auch hier startete der erste Band sehr verlockend mit den Freundesfamilien (welch wunderbares Wort!) aus Köln, Hamburg und San Remo. Und nun die Fortsetzung "Zwischen heute und morgen":
Wenn ich ein Buch von Carmen Korn beginne zelebrieren ich es tatsächlich. Es braucht genau die richtige Umgebung und den richtigen Moment um zu beginnen. Denn öffnet man das Buch, nähert sich ihren Charakteren an und tritt mit ihnen in Beziehung, dann gibt es für mich kein zurück mehr. Korn hat das Talent Menschen zu formen, denen man sich nah fühlt und mit denen während des Lesens eine Beziehung herrscht.

In den 60er Jahren, in denen nun die Fortsetzung spielt überschlagen sich die Ereignisse in der Welt und auch in den drei Familien bleibt die Zeit nicht stehen. Carmen Korn lässt uns an den kleinen und großen Ereignissen im Leben von Heinrich, Gerda, Pips, Ursel, Uli und den anderen teilhaben, wobei es nie langweilig wird. Eher erinnert es manchmal an einen behaglichen Kaffeeklatsch am Sonntagnachmittag.
Die Sprache der Autorin ist kurz und prägnant, arbeitet viel mit Andeutungen und kleinen Seitenhieben. Der Leser ist gefordert aufmerksam zu bleiben, was aber niemals eine Schwierigkeit darstellte.
Jeder Charakter findet seinen Raum, darf sich entfalten und den Leser anregen, die 60er Jahre aus seiner Sicht zu erleben.
Das Cover strahlt den Optimismus und die Lebensfreude dieser Zeit aus und passt hervorragend zum Inhalt des Buches, was macht ein gelebtes Leben aus?