tolle Momente und Menschen, aber eine Kürzung hätte Not getan

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tilman Avatar

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1960
San Remo. Gianni lebt glücklich und hat eine Familie, aber Erinnerungen an die Vergangenheit lassen ihn einfach nicht los und er muss etwas heraus finden und die Wahrheit finden.
Hamburg. Ursula leidet mal wieder unter Schwindel, aber dies sei normal, in einer Schwangerschaft. Ihr Mann ist oft schweigsam und hat furchtbares erlebt und doch prüft er Pips immer wieder und fordert von ihm, seine schlimmen Erlebnisse zu erzählen.
Köln. Billa lebt bei ihrer Verwandtschaft, seit 1943 alles zerbombt worden war, aber Ruhe findet sie nicht. Ihre Gedanken wandern und sie möchte so viel wissen.
Pips spielt Klavier und er sucht eine Anstellung und er will raus und einfach seine Finger über die Tasten gleiten lassen. Seine Vergangenheit hat lange Schatten und die holen ihn immer wieder ein. All diese Familien und Personen sind miteinander verwebt und verbunden und so viel schönes wie es gibt, so viele Schatten haben sie auch gemeinsam. Die Geschichte hat viel verändert und so auch die Menschen. Carmen Korn hat viel zu erzählen und wahre Begebenheiten bieten viel Stoff und sie webt gekonnt ihre Protagonisten mit ein und spinnt so einen großen Erzählteppich und es geht wirklich super spannend los. In der Mitte des Buches verliert sich die Autorin etwas im Abschweifen, aber rechtzeitig schafft sie die Kurve und schenkt uns eine Liebe. Etwas kürzer wäre besser gewesen, aber im Großen und Ganzen ein großartiges Buch, über die Verbindungen von vielen Menschen und Familien, Liebe die nicht sein darf und der lange Atem der Geschichte.
Das Cover finde ich super und bunt und lebhaft und zeigt die Aufbruchstimmung