Interessante Geschichte, anstrengende Erzählform

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
irislobivia Avatar

Von

Yara Rodrigues Fowlers Buch „Zwischen Himmel und Erde“ wird als fulminanter Roman beschrieben, als Erzählung über eine tiefe Freundschaft, über Familie, Liebe, Revolution und das politische Erwachen in einer Zeit der radikalen globalen Umbrüche.

Es ist das schicksalhafte Jahr 2016, in dem Prince und George Michael sterben, die Menschen in Großbritannien mehrheitlich für den Brexit stimmen und, auf der anderen Seite der Welt, in Brasilien, ebenfalls Tausende auf die Straßen gehen, weil sie die Regierung in Frage stellen.

In diesem Jahr zieht Catarina, frisch aus Brasilien eingetroffen, in Melissas Londoner Wohngemeinschaft. Sie ist froh, der Enge Brasiliens und der Sorgen und Nöte ihrer Familie entkommen zu sein. Sie liebt London, auch wenn es schwer für sie ist, dort Fuß zu fassen. Auf der anderen Seite ist ihr Freund regelrecht nach Brasilien geflohen, auch wenn das Leben dort für ihn auch nicht einfach ist, denn er ist schwarz.

Melissa und Catarina scheinen sehr unterschiedlich zu sein, aber ein Akzent verbindet sie. Das, was Melissa am liebsten vergessen möchte, fällt Catarina sofort auf und sie fühlt sich zu ihr hingezogen. So unterschiedlich die beiden jungen Frauen in der Gegenwart sind, so verbunden sind sie in ihren Vergangenheiten. Mit Catarinas Einzug beginnen sich zwei Leben zu einer weltumspannenden Geschichte zu verflechten, die von Freundschaft, Liebe, Identität, Mut und dem Willen erzählt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Der Klappentext hat mich wirklich angesprochen. Der Einstieg war gewöhnungsbedürftig, aber ich wollte dem Geheimnis, das Melissa umgibt, unbedingt auf die Spur kommen. Allerdings muss ich gestehen, ich mag den Schreibstil gar nicht. Auch nach knapp 100 Seiten werde ich mit der Art des Erzählens nicht warm, ich kämpfe mich weiter durch, denn ich würde schon gern mehr darüber erfahren, wie Catarina und Melissa zusammenwachsen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Interessant sind die Aspekte zur brasilianischen Geschichte, die Bezüge zum Alltagsrassismus, die Unterschiede zwischen den Kulturen.