Nicht überzeugend

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holzfrieden Avatar

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Man sollte das Lesen von „Zwischen Himmel und Erde“ damit beginnen, die Anmerkungen der Autorin aufmerksam zu studieren. Dadurch werden einem einige Ereignisse im Buch im Vorwege klar und man erspart sich Verwirrung und aufwändige Recherche. Außerdem ist es hilfreich, sich vor dem Lesen mit der Geschichte Brasiliens näher zu befassen, da. Ihr so die komplexe Handlung wirklich verstanden werden kann. Es ist schwierig, dieses Buch nur als Roman zu lesen, weil die realen politischen Ereignisse ebenso relevant sind.
Die Protagonistinnen Melissa (eher ruhig und verschlossen) und Catarina ( eher extrovertiert und energisch) könnten verschiedener nicht sein. Doch eins eint sie: ihr starker Charakter und ihre Herkunft. Beide haben brasilianische Wurzeln. Der Zufall bringt sie in einer WG in London zusammen und ist so die Basis für das weitere Geschehen. Beide stecken zunächst ihre Reviere ab, lassen sich von Vorurteilen und Missverständnissen leiten.
Die Handlung des Buches springt durch die Jahrzehnte, was zugegebenermaßen manchmal den Lesefluss beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass manche Kapitel eher kurze Abschnitte sind und man als Leser mehr als nur aufmerksam sein muss, da zudem sehr viele Personen vorkommen.
Der Klappentext und auch die Leseprobe haben meine Erwartungen auf einen anderen Schwerpunkt gelenkt. Daher war die tatsächliche Handlung für mich so nicht erwartbar und ich war enttäuscht.
Ich muss zugeben, dass ich das Buch nach 300 Seiten abgebrochen habe. Das passiert mir äußerst selten. Das viele Hin- und Herspringen in Zeit und Ort war mir schlussendlich zu oft und zu viel.