Spannende Geschichte im Land zwischen den Meeren

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annabelle Avatar

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In Flensburg, der nördlichsten Stadt Deutschlands, schippern nicht nur friedliche Fischer mit ihren Kuttern übers Meer, hier lauern auch Tod und Verderben.
Davon können die hiesige Polizei und Zoll ein Lied singen.
Als auf der Halbinsel Hornis die Leiche eines Mannes gefunden wird, bedeutet dies den ersten Einsatz der neuen MitarbeiterIn der Flensburger Mordkommission.
Ina Drews, die nach längerer Pause wieder ihren Dienst an neuer Einsatzstelle aufnimmt und Jörn Appel, der sich aus dem Ruhrpott in den hohen Norden versetzen ließ.
Beide Ermittler sind aufgrund ehemaliger familiärer Verstrickung nicht gut aufeinander zu sprechen. Vom Dienststellenleiter Karsten Bruhn und dem Innenminister unter Druck gesetzt, nehmen die beiden die Ermittlungen auf. Schnelle Ergebnisse sind gefordert, damit die Hotelbranche keine Verluste in dieser Saison erleidet.
Erste Verdächtige sind bald gefunden, der Kapitän und weitere Mannschaftsmitglieder eines Fischkutters, auf dem das Opfer gearbeitet hat. Bei weiteren Recherchen stellt sich allerdings heraus, dass mit diesem Kutter schon lange keine Fische mehr gefangen wurden, sondern eher große Haie an Land gezogen wurden. Von Menschenschmuggel ist die Rede. Vom großen Geld mit dem illegalen Transport von Flüchtlingen.

Dem Autor Thomas Herzberg ist eine spannende Geschichte über kriminelle Machenschaften im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Dänemark gelungen.
Der Roman startet mit einem spannenden Prolog, lässt den Leser bereits die ersten Morde erahnen, steigert sich dann in der Schwere der Verbrechen, die von gewissenlosen und geldgierigen Tätern begangen werden. Und zeigt, dass manche Opfer schon ihr Leben lang Opfer waren.
Gelitten hat die Geschichte meiner Meinung nach an den Nebenschauplätzen, sprich die Familienangelegenheiten von Drews und Appel, die ehemals verschwägert waren.
Und auch weiterhin auf privater Ebene miteinander zu tun haben. Allein schon wenn
die pubertierende Tochter/Nichte Probleme macht. Hier hätte ich mir – wenn schon denn schon – am Ende ein paar Erklärungen gewünscht. Ein Mädchen legt sich in der Schule mit Jungs aus der Zehnten Klasse an, wird zusammengeschlagen und ins Krankenhaus eingeliefert – und das war´s.
„Nasses Grab“ ist der erste Teil einer neuen Reihe um das neue Ermittlerduo aus Flensburg. Ein spannender Krimi, den ich gerne weiterempfehle.