Selbstkritik und Ironie

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Schon wieder solch ein Buch eines bekannten Sportlers, der eine verherrlichende Selbstdarstellung präsentiert, dachte ich zunächst, als ich die Buchübersicht sah. Aber das war eine Fehleinschätzung! Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin tiefe Einblicke in das Erleben verschiedener Lebenssituationen, die sich in ihrem Gedächtnis eingebrannt haben, beschreibt. Sie macht dieses mit einer gehörigen Portion Selbstkritik, gleichzeitig auch mit amüsanter Ironie und Humor. Ich konnte förmlich die russische Spielerin in ihrem Outfit vor mir sehen...! Oder auch den Trainer-Vater in seiner Besessenheit :-)
Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich, die Beschreibungen detailliert und unterhaltsam. Sehr gern würde ich mehr davon lesen, um zu sehen, wie sie ihre Karriereleiter weiter aufgestiegen ist.
Auch das Cover finde ich gut durchdacht. Es ist dezent, aber dadurch wirkungsvoll. Der Tennisplatz mit den Spuren des Wettkampfs und im Kreis der Titel, wobei hier die Nacht oben am Rand angedeutet wird. Aber das Weiße überwiegt, und so denke ich auch, dass die positive Stimmung bei der Tennisspielerin eindeutig mehr Gewicht hat.