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[Zufriedener Seufzer] ... auf das Buch von Andrea Petković habe ich mich wie Bolle gefreut, seit Barbara Rittner es auf Twitter erwähnte - und es ist genauso gut wie erwartet.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass Petko und ich einige Gemeinsamkeiten haben, wenn auch auf ganz unterschiedlichen Leveln (Weltklasse vs. Kreisklasse, aber nur beim Tennis - als Bücherwurm steh' ich ihr in nix nach ;-)). Wir beide hatten schon Tennis-Spiele im Nachwuchsbereich, wo 4 Zuschauer anwesend waren, kennen so einige skurrille Situationen auf dem Platz (Überloppen an der Grundlinie vs. Ass unerreichbar gleich hinters Netz), lieben gute Bücher ... und stehen uns manchmal selbst im Weg - oh well...

Ich fand' unglaublich spannend, wie in dem Buch der ehrliche Alltag einer Top-Athletin mit Höhen und Tiefen geschildert wird: von Kindheit bis Fed-Cup Titel und Top10 der Welt... aber auch immer wieder die große Liebe zu Literatur deutlich wird. Fehler oder Umwege werden genauso deutlich benannt, wie Erfolge, alles andere hätte mich auch sehr überrascht. Ich konnte super gut nachempfinden, wie Tennis als leidenschaftliches Instrument von Frustverarbeitung dienen kann und musste sehr darüber nachdenken, dass Kinder und ihre Familien viel heimatliches (hier besonders den Dialekt) aufgeben (müssen), um dazuzugehören. Für mich sehr schade... mal ehrlich, den einzigen Akzent, den ich vielleicht entbehrlich fände, ist der bayrische (da brauch' ich nämlich manchmal Untertitel). Beim Thema muskulöse Tennis-Spielerinnen vs. "Barbie"-Model Typen in Bezug auf Aufmerksamkeit und Sponsoring macht mich immer noch wütend (news check: Serena ROCKS und muskulöse Oberschenkel sind nicht weniger sexy als schmale Figuren); dafür musste ich laut lachen, als der Vergleich Andrea - Nadal kam.

Für mich ein absolutes Lese-Highlight, das weit über den Sport hinausgeht und eine schon immer sympathische Sportlerin (Team muskulöse Oberschenkel und #FCancer) noch sympathischer macht. Hoffentlich war dies nur das erste (und nicht das einzige) Buch von Andrea Petković.