Ein literarisches Ass

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"Wir drehen uns im Kreis um uns selbst und alle unsere Makel treten Tango tanzend in den Vordergrund, während all unsere positiven Eigenschaften in tiefen Schlaf verfallen." (S. 62)

Was für eine Sprachkunst: humorvoll, ehrlich, tiefgründig, selbstkritisch und mit Worten spielend. Andrea Petkovic hat mich überrascht, wie ein nicht bedachter Windstoß im Herbst. Sie packt mutig ihr durch Höhen, Tiefen und Gleichschritte geprägtes Seelenleben aus. Dieses behandelt sie innerhalb der Grenzen eines Tenniscourts, stets rührend und aufwühlend begleitet durch ihrer Familie von nah und fern sowie ihrer serbischen Herkunft.
Mit scharfsinniger Leichtigkeit schafft sie Phänomene des Tennis auf das Leben an sich zu transferieren.
Ab der Seite 18 fühlte ich mich nach folgendem Zitat mit ihr verbunden und entwickelte eine innige Buchfreundschaft, die noch lange nachhallen wird:

"Neben den echten Freunden, die neben mir auf den Schulbänken saßen und mit mir in pubertäres Gelächter über sinnlose Sachen einstimmten, entdeckte ich Bücher. Ich las sie, zwischen Heften versteckt, in den Stunden, die mir unwichtig erschienen, ..."