Höhen und Tiefen des Profisports werden greifbar

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In ihrem Debüt „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“ führt Andrea Petković anhand einer Aneinanderreihung unterhaltsamer Geschichten durch ihre Karrierelaufbahn und dem zeitweise steinigen Weg hin zu der Person, die sie heute ist. In diesen Erzählungen geht es um mehr als nur den Weg nach oben auf der Weltrangliste und Begegnungen mit anderen Tennisgrößen, es ist vielmehr eine Liebeserklärung an den Sport, der ihr Leben bestimmt – verpackt in Lebensweisheiten. Direkt, unterhaltsam und humorvoll beschreibt sie verschiedenste Geschehnisse von der Kindheit bis zur Gegenwart. Dabei sind diese oft wahllos aneinandergereiht, fügen sich aber dennoch zu einem Bild einer willensstarken Frau zusammen, deren Liebe zum Tennis allgegenwärtig ist. Selbst für Tennislaien wird die Sportart greifbar, die Empfindungen nach Niederlagen aber auch Siegen gehen nahe und geben tiefere Einblicke in die Gedankenwelt einer Profisportlerin, welche zuvor unergründlich schien und sich nun mit all ihren Eigenheiten präsentiert. Viele dieser Geschichten sind von starken Frauen als Wegbegleiterinnen ihrer Karriere geprägt, aber auch von wundervollen Zufallsbegegnungen, die noch Jahre danach ihr Leben bestimmen sollten. Durch den angenehmen Schreibstil lesen sich ihre Erzählungen spannend, neben Ausführungen zu außergewöhnlichen Charakteren und wunderbaren Freundschaften findet sich ebenfalls Platz für subtile Kritik am Schönheitswahn der Gesellschaft, welchem sie sich ebenfalls ausgesetzt sieht. Das häufige Zitieren aus Büchern, die ihr Leben begleitet haben und die Anmerkungen zu ihren Lieblingsautoren geben diesem Buch eine besonders persönliche Note. Dieses Buch ist für alle Neugierigen geeignet, die sich fragen, was hinter der Fassade von Profisportlern und -sportlerinnen vorgeht, wenn sie nicht gerade auf dem Platz stehen und welche Motive diese antreiben. Egal ob mit dem Tennis vertraut oder nicht, dieses Buch ist eine klare Leseempfehlung und kann vielleicht sogar dabei helfen, den Blickwinkel auf die eigenen Herausforderungen zu ändern