Nicht so wie erwartet

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Das Buch „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“ von Andrea Petkovic hat mich zu Beginn schnell in seinen Bann gezogen, der Schreibstil ist sehr angenehm und fesselt den Leser. Das Buch beginnt in den jungen Jahren von Andrea Petkovic und ihren Anfängen im Tennisgeschehen. Sie erzählt von ihrer Zeit in Darmstadt als Flüchtlingskind und den daraus resultierenden Problemen. Leider zieht sich dieser Schreibstil nicht durch das komplette Buch. Statt eines kontinuierlichen Aufbaus bzw. der Weitererzählung ihrer Geschichte gibt es immer wieder Sprünge zu irgendwelchen Ereignissen in ihrem Leben die doch eher literarisch ausgerollt werden und für mein Verständnis nicht entscheidend für die Karriere als Tennisspielerin sind. Zudem verliert man als Leser auch manchmal den Überblick ob wirklich alles Realität oder eher Phantasie ist. Hierbei tauchen auch immer wieder neue Personen und Lokalitäten auf und auch zeitlich lassen sich die einzelnen Kapitel nicht wirklich einordnen. Liest man das Buch nicht kontinuierlich am Stück so kann man schnell den Überblick und somit leider auch das Interesse verlieren. Beim Betrachten des Covers und dem Hinweis „Erzählungen“ unter dem Titel hätte man schon vermuten können, dass es sich nicht um eine sachliche Biographie handelt, wie es zu Beginn des Buches erscheint. Man erhält jedoch während des Lesens den Eindruck, dass die eigene Geschichte nur als Aufhänger genommen wurde um sich in den einzelnen Kapiteln literarisch auszuleben. Es hängt aus meiner Sicht also ganz stark mit der Erwartungshaltung ab, ob einem das Buch zusagt oder nicht. Durch den Schreibstil aber so oder so gut zu lesen.