Zwischen uns das Meer

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yaya Avatar

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Jolene erlebt eine freudlose Kindheit, die von den Streitigkeiten ihrer Eltern geprägt ist, und verliert beide mit 17 Jahren bei einem Unfall. Als sie Jahre später eine eigene Familie hat, will sie, dass ihre Kinder eine bessere Kindheit verleben. Doch auch in ihrer Ehe mit Michael deuten sich Probleme an...

Während der Prolog sehr stark geschrieben ist und einen guten Einstieg bildet, ist der anschließende Teil eher etwas ernüchternd. Es entsteht der Eindruck, dass es vordergründig um die Eheprobleme der beiden geht. Das zieht die Geschichte ein wenig runter und nimmt ein bisschen die Stimmung.
Die Hauptperson Jolene ist interessant geschaffen, da sie nicht das typische Hausmutterchen oder Muttertier ist und auch keinen solchen Beruf ausübt. Sie scheint hier eher der kühlere Typ zu sein, vor allem was familiäre Bindungen angeht. Ansprechender erscheint Michaels Figur, zwar wird er als der Ehemann beschrieben, der den Geburtstag seiner Frau vergisst, aber es tauchen schon in diesem kurzen Auszug Stellen auf, die darauf hoffen lassen, dass er sehr emotional sein kann, vor allem in Familiendingen, besonders die Bindung zu seinem Vater betreffend. Dieser angedeutete Rollentausch der starken Frau und des 'weicheren' Mannes weckt bei mir die Hoffnung, dass es sich zu einer schönen Geschichte entwickelt, die über die alltäglichen Familienbelange hinausgeht, ohne im Kitsch zu enden.

Der Schreibstil ist schön, aber nicht sonderlich ausgeschmückt und bringt ein Stück Amerika mit sich.

Insgesamt bleibt ein angenehmer Eindruck zurück, auch wenn mich der kurze Ausschnitt noch nicht ganz für sich gewinnen konnte. Es bleibt abzuwarten, ob es sich zu der emotionalen Geschichte einwickelt, die schon leicht angedeutet wird.