Der Schein der perfekten Familie trügt

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waterlilly Avatar

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Der Klappentext von „Zwischen uns das Meer“ klingt unspektakulär und ich würde dieses Buch in der Buchhandlung sofort wieder auf seinen Stapel zurück legen, wäre da nicht der Name der Autorin, der meine Aufmerksamkeit fesselt. Kristin Hannah hat mich schon mehrfach mit ihrem Talent für einfühlsame und bewegende Romane überzeugt. Auch bei dem Einstieg in „Zwischen uns das Meer“ gelingt es ihr mühelos, die Geschichte ab der ersten Seite lebendig werden zu lassen.

Die 17-jährige Jolene hatte keine einfache Kindheit. Ihre Eltern, beide Alkoholiker pendeln zwischen Trennung und Versöhnung. Als beide bei einem Autounfall umkommen liegt ihr Leben endgültig in Trümmern.
25 Jahre später arbeitet Jolene als Helikopterpilotin, hat eine beste Freundin sowie zwei Töchter und einen Mann, den sie über alles liebt. Ihr Leben scheint perfekt. Doch sie übersieht, dass für ihren Mann nicht alles so wunderbar ist.
Michael leidet stark unter dem Verlust seines Vaters, ist unzufrieden über seinen Wohnort und die Oberflächlichkeit in der Beziehung zu seiner Frau.

Kristin Hannah gelingt ein interessanter Wechsel der Charakterbeschreibungen. Während man Jolene im ersten Kapitel bedauert und sich im Zweiten freut, dass sie ihrem Leben eine positive Wendung geben konnte verliert sie in dem Kapitel aus der Sicht ihres Mannes einige an Sympathiepunkten. Für ihn ist sie eine Frau, die ihre Gefühle überwiegend verschlossen hält und grundsätzlich ihren Kopf durchsetzen muss.
Als Leser bin ich zwiegespalten. Ist Jolene ein Charakter von dem ich mehr lesen möche? Wird sie eine positive Entwicklung verlaufen? Auf Grund meiner bisherigen Leseerfahrungen mit Kristin Hannah möchte ich das Buch gerne weiterlesen.

Besonders zu erwähnen ist auch das Cover, welches im Vintagestil gehalten ist und dazu einlädt es länger zu betrachten.