Eine berührende Geschichte

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mazapán Avatar

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Was für eine schöne Leseprobe!

Melancholisch und hoffnungsvoll, so habe ich gespürt beim Lesen. Aber nur am Anfang.
Aber nicht nur solche Gefühle kommen ans Licht. Die Figuren leiden, das kann man auch spüren. Und das finde ich immer lesenswert, wenn man Gefühle spüren kann, ohne dass der Autor, in diesem Fall die Autorin, die Handlung ins Kitschige rutschen lässt.

Mir gefällt, dass die Geschichte in Baltimore der 50er Jahre spielt, das ist für mich eine Abwechslung zu den schon bekannten Szenerien, in den die meisten Geschichten von US-amerikanischen Autoren spielen.
Baltimore in der Zeit bedeutet auch, dass das Leben für Menschen mit dunkler Haut kein Zucker schlecken ist.
Und Hattie scheint, eine "Ehebrecherin" zu sein, was die ganze Sache erschwert.

Lawrence ist auch kein Mensch, auf den Hattie sich verlassen kann, ich denke, so denkt sie. Sie ist also sehr verzweifelt und in einer sehr schwierigen Lage.
Er ist spielsüchtig und verspricht und verspricht... ich glaube, das kann nicht gut gehen.

Interessant wie man diese Fahrt nach Baltimore erlebt: Innerhalb weniger Stunden erlebt das Paar, dass alles nicht so ist, wie sie sich das vorstellen. Dass alle Probleme nicht damit gelöst sind, indem sie weg sind.
Und gleichzeitig erlebt man den von Hattie verlassenen Vater, der mit so vielen Kindern allein gelassen wird.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und einfach zu lesen, ohne oberflächlich zu sein.
Sie scheint, ihren Figuren sehr gefühlvoll darzustellen, aber als Erzählerin bleibt sie sachlich, aber nicht distanziert. Das hat mir gut gefallen. So kann man als Leser die Gefühle und Gemütslagen der Figuren selber einschätzen.

Die Geschichte hat mich berührt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dieses Buch vorablesen dürfte.
Vielen Dank!