Der Klappentext klingt sehr interessant, eine Familiengeschichte vor einer historisch ungewöhnlichen Epoche, nämlich der Great Migration, als die Afroamerikaner aus den ländlichen Gebieten der amerikanischen Südstaaten in die industrialisierten Nordstaaten zogen. Leider wirft einen die LP mitten in die Geschichte hinein, so dass man keinen rechten Zugang bekommt. Hatty, eine helle Afroamerikanerin, hat 12 Kinder und macht sich gerade auf und davon mit ihrem Geliebten, während ihr Mann zu Hause mit den Kindern überfordert ist. Anscheinend gerät sie immer an die falschen Männer, beide Exemplare sind arm und übernehmen nicht gern Verantwortung, betrügen sie und machen sie nicht glücklich. Sie selbst wirkt aber auch nicht wie jemand, der so richtig glücklich sein kann… Auf mich wirkt sie weder besonders stark noch besonders sympathisch, ebenso wenig die anderen Charaktere, aber so viel passiert auch in der LP nicht, um das schon groß beurteilen zu können. Vielleicht wird es spannender, wenn die Kinder näher beleuchtet werden? Die Grundstimmung wirkt eher trübsinnig. An sich flüssig geschrieben und gut zu lesen und vom Thema her interessant, reizt mich die LP nicht zum Weiterlesen.