Zwölf Leben: Zwölf Kinder und eine Flucht

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signalhill Avatar

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Die Leseprobe zu Ayana Mathis' "Zwölf Leben" ist etwas verwirrend, denn sie fängt nicht vorn im Buch an. Hattie hat ihren Mann und ihre Kinder verlassen und befindet sich mit dem jüngsten Säugling und ihrem Geliebten auf der Flucht. Ihre Kinder sitzen zuhause und haben Hunger, aber für Hattie, der die Flucht zwar unangenehm ist und die auch Angst hat, scheint dies nicht zu zählen. In der Leseprobe zumindest verschwendet sie wenig Gedanken an die Zurückgebliebenen.

Ich habe die ganze Zeit gegrübelt, ob Hattie nun eine Weiße oder Schwarze ist. Mein Ergebnis habe ich mehrfach wieder umgeworfen; ein zweites Mal wollte ich die Leseprobe nicht lesen. Der gesamte Roman gibt ganz sicher Aufschluss darüber. Nach der Beschreibung soll es aber im Buch mehr um die zwölf Kinder der Protagonistin gehen. Das kommt in der Leseprobe nicht so deutlich heraus.

Trotzdem fällt dieser Roman genau in mein "Beuteschema". Geschrieben wurde er von einer farbigen Autorin. Die Lebensgeschichte der Hattie und ihre Ängste sind sehr eindringlich geschildert. Gibt es hier ein Rassenproblem? Wird Hattie ein neues Leben an der Küste anfangen können? Wird sie nicht zu ihren Kindern zurückwollen? Gerade auch die Beschreibung, die besagt, dass alle zwölf Leben beleuchtet werden im Buch, finde ich sehr interessant. Die Leseprobe hat mich voll und ganz überzeugt - der Roman bekommt die volle Sternzahl, und ich würde hier sehr gern mitlesen!