Tolle Fantasygeschichte

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matheelfe Avatar

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Babu und Jator sind zwei Freunde. Sie leben im langen Tal. Babu ist Hirte. Er hat die Prüfung nach alter Tradition abgelegt. Man nennt Babu Sohn des Friedens. Thon, sein Onkel, hatte einst die Clans zusammengeführt und Frieden in die Horde gebracht. Sein Vater war für diesen Frieden gestorben. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Als Babu sie erfährt, muss er das Tal verlassen.
Felt ist Offizier in Goradt. Es ist die einzige Stadt, die nach dem Krieg und dem großen Feuer dem Volke der Welser geblieben ist. Doch die Natur ist rau und sie leiden Hunger. Ihr Volk ist für seine Schmiedekunst berühmt. Gerade ist ihnen die Herstellung eines neuen Stahls gelungen.
Am Berg bei den Welsern leben die Undae, Hohe Frauen. Sie bitten eines Tages die Offiziere in ihre Höhle. Sie teilen ihnen mit, dass die Wasser schwinden. Es ist notwendig, dass drei Frauen zu den zwölf Quellen gehen. Je drei Soldaten sollen sie begleiten. Felt ist einer von ihnen.
Der Autor lässt mich tief in eine fremde Welt eintauchen. Ich darf mit Felt und Babu durch diese Welt wandern. Und jede Kleinigkeit auf dieser Wanderung ist so exakt beschrieben, dass sie mir vor Augen steht. Dabei bedient sich der Autor an passenden Stellen eines sehr poetischen Schreibstils.
Der Roman hat mich schnell gefesselt. Er ist spannend geschrieben und lässt sich flott lesen. Das liegt nicht nur an der interessanten Handlung, sondern an der Vermittlung von Hintergrundwissen. Damit meine ich, dass hinter dem Wirken der Undae und ihre Warnung eine philosophische Botschaft steckt, die geschickt und sehr unauffällig vermittelt wird.
Wenn die Quellen versiegen, verschwindet die Menschlichkeit. Jede Quelle steht für eine Eigenschaft. So gibt es die Quelle der Erkenntnis und der Hoffnung. Vor allem die Unda Reva erklärt in diesem ersten Teil der Trilogie Felt, welche Wirkung das langsame Versinken der Quellen hat. Ich möchte hier auf weitere Beispiele verzichten. Es macht aber betroffen, wenn man sich vergegenwärtig, dass es durchaus Parallelen zu unserer Gegenwart gibt. Was macht den Mensch zum Menschen? Es stehen Sätze im Buch, die sollte man mehrmals lesen. Trotzdem bleibt es ein erstklassischer Roman aus dem Genre der Fantasy, denn die philosophischen Informationen kommen wohldosiert an passender Stelle und integrieren sich ausgezeichnet in die Handlung.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Ich hoffe und wünsche, dass die folgenden Teile von gleicher Qualität sind.
Eine Karte im Anhang zeigt den Kontinent und die Lebensgebiete der Völker. Ein Personenverzeichnis erleichtert das Einordnen der vielen Namen. Uhrzeit, Datum und Währung werden im Anhang erklärt.
Bei der Auswahl des Covers hatte der Verlag eine sehr glückliche Hand. Die kristalline Phiole auf dunkelblauen Grund wirkt edel und geheimnisvoll.