Die traurige Geschichte einer toskanischen Familie im 2. Weltkrieg

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Als ihr Großvater stirbt, vermacht er Julia einen Zettel mit einigen kryptischen Stichworten und Julia macht sich daraufhin auf die Spurensuche in einem kleinen Dorf in der Toskana. Der Klappentext des neuen Romans von Teresa Simon klang richtig spannend und verheißungsvoll und hat mich sofort animiert, mehr herauszufinden. Der Hauptteil der Geschichte spielt in Italien und Deutschland gegen Ende des zweiten Weltkrieges und ist schon starker Tobak. Man sollte hier nicht zart besaitet sein. Es geht mehr um (ziemlich grausame) Geschichte und Lebensumstände im 2. Weltkrieg und nur zu einem kleinen Teil um Julia selbst und ihre Erlebnisse bei der Suche. Die Handlung des Buches ist etwas zerfasert, da im Wechsel immer drei unterschiedliche Personen von Begebenheiten aus zwei unterschiedlichen Zeiten berichten. Julias Großvater schildert die Geschichte seiner Kriegsgefangenschaft in Deutschland, eine weitere Person schildert die Begebenheiten zur gleichen Zeit in der Toskana und Julia berichtet über ihre Spurensuche im Jahr 1998. Da in den unterschiedlichen Schilderungen jeweils viele Personen auftauchen, sollte man sich am Anfang unbedingt Zettel und Stift bereitlegen. Ein Personenverzeichnis wäre hilfreich gewesen, fehlt aber leider in diesem Buch.

Die geschichtlichen Hintergründe sind sicher brillant recherchiert und geschildert, aber für mich war es dann eher eine Geschichtsstunde als ein packender Roman. Die Hauptdarstellerin wirkt unnahbar, das Ende war für mich vorhersehbar. Ich habe von der Autorin schon deutlich bessere Bücher gelesen, aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.