Authentisch und echt

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jule_reads Avatar

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"Wenn wir am See waren, hatten Ivan und ich immer was zum Lesen dabei, er sogar einen Bleistift, mit dem er sich Passagen anstrich."

Dieser Satz hat mich, wie so viele andere Passagen in diesem Roman, daran erinnert, wie Lebensnah die gesamte Geschichte ist. Denn genau in dem Moment saß ich auch mit einem Bleistift in der Hand da und habe mir Passagen unterstrichen.

"22 Bahnen" ist ein Debütroman der nahegeht. Er ist realistisch, echt und ungeschönt. Ich habe die Geschichte von Tilda und Ida verschlungen und mir kaum eine Pause erlaubt.
Caroline Wahls Schreibstil ist, für mich, einzigartig, denn ich habe noch keinen Roman gelesen, der so geschrieben wurde. Dadurch, dass man alles aus der Sicht von Tilda erlebt, ist man sehr nahe an ihren Gefühlen und Emotionen. Man spürt die Verbundenheit zu ihrer Schwester und ihren Zusammenhalt. Man spürt welch eine besondere Verbindung sie haben.
Ich finde sie bewundernswert.

Eigentlich habe ich keine Worte dafür wie herausragend ich diesen Roman finde. Es harmoniert alles, vom Cover bis zum Ende.
Dieser Roman hat eine Kraft, die man sich zu Beginn nicht vorstellen kann, die aber ziemlich schnell deutlich wird. Man muss sich auf die Geschichte einlassen, dann erlebt man etwas wundervolles.
"22 Bahnen" zeigt, dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf und irgendwo immer Glück zu finden ist, auch wenn es nicht so scheint.

Bevor ich hier ende gibt es noch eine Passage, die ich unterstrichen habe und die ich hier erwähnen möchte, denn mir bedeutet dieser Dialog viel, da er Zeigt, dass ein Abschied kein Abschied sein muss.

"- Ist das ein Abschied?
- Nein, das Gegenteil.
- Ankunft?"

Ich schwimme jetzt erstmal 22 Bahnen. Oder 23. Und werde dabei weiter über diesen wundervollen Roman nachdenken.