Nicht nur was für Mädels, werte Jünglinge!

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wallerie0 Avatar

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Min tut etwas sehr mutiges. Sie lässt ihre kurze aber innige Beziehung mit Ed revue passieren und schreibt sehr direkt und ungeheuer ehrlich all das auf, was so nach und nach zu deren Ende beitrug. Dabei ist sie weder anklagend noch vorwurfsvoll. Ihre Argumentation ist sehr durchdacht und zeugt von einer Reife, die man 16jährigen oft nicht zutraut. Für sie ist es eine Art Befreiung, ein Abschütteln, damit sie ohne Ballast in die Zukunft gehen und sehen kann. Ob Ed die Botschaft verstehen wird, ist ungewiss. Es wäre aber nicht von Nachteil für ihn, wenn er sie zumindest als Denkanstoß versteht. Da er Min in der Beziehung nie erkannt hat, wird er vielleicht auch nie ahnen, wen er da eigentlich verloren hat.
Ich finde das Buch sehr interessant; es ist schön, darin zu lesen, zumal man sich auf Anhieb mit allen Beteiligten bestens identifizieren kann. Jeder hat das schon erlebt, egal, in welcher Konstellation. Der Roman ist eine unterhaltsame und unterschwellig lehrreiche Lektüre für Jugendliche und vielleicht Eltern, deren Sprößlinge sich gerade mit der Pubertät herumschlagen. Es gewährt einen innigen Blick in die Gedanken- und Gefühlswelt junger Erwachsener.