606

Eine absurde Verfolgungsjagd

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buchgestapel Avatar

Von

Worum geht’s?
Eigentlich sollte es ein ganz normaler Nachmittag im Hochsicherheitsgefängnis Pronghorn werden, denn das jährliche Softballspiel zwischen Wärtern und Insassen steht an. Anstatt eines normalen Spiels kommt es jedoch zu einem Massenausbruch, der alle 606 Häftlinge auf freien Fuß setzt – und nicht nur den Bundesstaat Nevada in helle Aufregung versetzt.


Meine Meinung:
Candice Fox habe ich bisher immer gerne gelesen, auch wenn ich dabei häufig ganz ordentliche Startschwierigkeiten mit ihren Geschichten und den Protagonisten hatte. Auch bei diesem Buch klang der Klappentext total spannend, mit dem Handlungsbogen und den Figuren musste ich mich aber auch erst einmal anfreunden.

Gut gefallen hat mir, dass sich nicht mit unnötig langen Einführungen aufgehalten wurde und es hier direkt zur Sache geht. Der Massenausbruch und die sich daran anschließende Verfolgungsjagd erinnert zwar ziemlich an die Serie Prison Break, da ich aber auch die sehr gerne gesehen habe, hat mir die Umsetzung an sich sehr gut gefallen.

Meine Schwierigkeiten hatte ich lediglich mit den Figuren, die ich in ihrer Masse vor allem zu Beginn eine ganze Weile nicht richtig zuordnen konnte. Vor allem bei den Häftlingen konnte ich nicht so wirklich auseinanderhalten, wer für welches Verbrechen einsaß und inwieweit sie für die Handlung noch einmal relevant werden würden, auch wenn einige Charaktere später noch einmal aufgetaucht sind. Diese kurzen Episoden kamen mir auch nicht immer zielführend vor, was das ein oder andere Kapitel in meinen Augen irgendwie nicht besonders sinnvoll gemacht hat.

Was ich außerdem nicht ganz überzeugend fand, waren die Plottwists, die eigentlich Spannung hätten erzeugen sollen, auf mich aber irgendwie ein wenig zu bemüht gewirkt haben. Charaktere, die sich auf einmal als verräterisch herausgestellt haben oder Anschläge, die verübt werden sollten waren zwar an sich interessant zu verfolgen, ich habe aber weder mit John, noch mit Celine besonders mitgefiebert und dementsprechend kamen mir die Wendungen teils ein wenig arg konstruiert vor, was Candice Fox in anderen Büchern schon einmal besser gelöst hat.


Fazit:
Auch wenn die Konstruktion der Geschichte in meinen Augen nicht ganz so elegant war, wie sie es hätte sein können, hat mir das Buch an sich Spaß beim Lesen gemacht. Candice Fox ist definitiv eine Autorin, die sehr spezielle Geschichten schreibt, wenn man aber über den etwas gewöhnungsbedürftigen Start hinauskommt, lohnt sich das Buch auf jeden Fall.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.