606

Spannende Flucht

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im_lesehimmel Avatar

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Ein Massenausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis und abartige Straftäter verteilen sich unkontrolliert im Land. Der Ausbruch selbst galt nur einem bestimmten Täter, aber die Aufseherin des Todestrakts will vorrangig einem bestimmten Gefangenen habhaft werden, der sie an ihre eigenen Vergangenheit erinnert - John Kradle. Aber der ist unschuldig und hat nur diese eine Chance, den Mord an seinem Sohn und seiner Exfrau und Schwägerin aufzuklären.

In diesem Buch geht es ziemlich gewaltsam und blutig zu und es gibt unrealistisch viele Tote.
Die 606 entflohenen Verbrecher sind nur der Ausgangspunkt der Geschichte. Das Buch konzentriert sich auf ein paar von ihnen. Anders wäre das wahrscheinlich auch nicht realisierbar gewesen, und trotzdem sind es für meinen Geschmack zu viele Storylines, die alle hergeleitet werden müssen. So verliert es sich ein wenig in den vielen Themen und Hintergrundinformationen. Man springt von Schauplatz zu Schauplatz, was dem Buch zwar Tempo verleiht, aber dadurch immer nur an der Oberfläche kratzen kann.
Die Protagonisten fand ich glaubhaft dargestellt. Mit John Cradle habe ich in seiner Verzweiflung mitgelitten, aber das Motiv des Mörders der Familie von John Cradle hat mich nicht überzeugt. Die Verbissenheit der Celine Osbourne fand ich unsympathisch, auch wenn ich die Entwicklung der Beziehung zwischen Cradle und Osbourne gut nachvollziehbar dargestellt fand.
Die eigentliche Zielperson des erzwungenen Ausbruchs kommt auch zum Zug, aber hat bei mir keinen dauerhaften Eindruck hinterlassen. Hier wird auch wieder ein völlig anderes Thema aufgegriffen.
Den lockeren Schreibstil mochte ich trotz der oben erwähnten Kritik an den vielen Storylines und ich habe es ziemlich schnell durchgelesen.
Auch wenn das Buch nicht so ganz meine Erwartungen erfüllt hat, so hat es mich doch gefesselt und neugierig auf weitere Bücher der Autorin gemacht.