Ab heute heiße ich Margo

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dorli Avatar

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In ihrem historischen Roman „Ab heute heiße ich Margo“ nimmt Cora Stephan den Leser mit auf eine Zeitreise in die jüngere deutsche Vergangenheit – die Geschichte um Margarete „Margo“ Hegewald und Helene Pinkus beginnt im Jahr 1936 und erstreckt sich bis zum Beginn des neuen Jahrtausends. Das Buch ist in drei Etappen eingeteilt: das Dritte Reich, die Teilung Deutschlands und die Zeit nach dem Mauerfall.

Cora Stephan hat einen angenehm flott zu lesenden Schreibstil und wartet von der ersten Seite an mit einer tollen Atmosphäre auf – man wird direkt in die 1930er Jahre katapultiert und lernt als erstes Margarete kennen. Schnell hat man von der jungen Frau den Eindruck, dass sie weiß, was sie will. Sie erträumt sich ihr Leben nicht, sie packt die Dinge einfach an. Sie bricht die Schule ab und beginnt eine Lehre bei Photo-Werner im Büro. Hier lernt Margo die Fotografin Helene kennen. Helene ist nur wenig älter als Margo, hat in ihrem jungen Leben aber schon viel durchgemacht, sie ist im Spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Beide Frauen verlieben sich in den jungen Schlesier Alard von Sedlitz…

Mir haben besonders die detailreichen Beschreibungen und die lebendigen Schilderungen der Ereignisse gefallen. Cora Stephan lässt ihre Protagonisten abwechselnd zu Wort kommen. Man begleitet Margo und Helene durch die Jahrzehnte und erlebt durch ihre Augen schöne Momente, aber auch die bitteren Zeiten und tragischen Ereignisse und kann dabei die Ängste, Sorgen und Hoffnungen der Frauen spüren.

„Ab heute heiße ich Margo“ hat mich durchweg begeistert. Es war sehr interessant, Margo und Helene kennenzulernen und den Verlauf der deutschen Geschichte des 20. Jahrhundert aus ihrer Perspektive zu verfolgen.