Die kleinen (und großen!) Sorgen des Alltags

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regenprinz Avatar

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Die Leseprobe bietet einen amüsanten Einblick in den Alltag einer jungen Pariser Kunststudentin, die aus Unachtsamkeit ihre Handtasche in einem Café liegen lässt. Dummerweise mit 10.000 Euro darin, die ihr kurz zuvor ihre Mitbewohnerin anvertraut hatte. Möglich, dass nur der zweite Mojito daran schuld war. Möglich aber auch (und das scheint mir wahrscheinlicher), dass Mathildes Leben zuletzt einfach derart neben der Spur verlief, dass sie einen solchen "Aufwecker" dringend gebraucht hat. Denn Tatsache ist, dass sie (statt sich ihrem Studium zu widmen) haufenweise Fakekommentare und Bewertungen im Auftrag ihres Schwagers verfasst, dessen Firma davon lebt, den erschrockenen Kunden dann tolle neue Webseiten anzudrehen, damit ihnen so was nicht wieder passiert. Ihr Liebesleben ist eine Farce und auch sonst wirkt Mathilde eher so, als hätte ihr jemand morgens beim Aufstehen ein falsches Leben übergestülpt. Glücklich und sinnerfüllt ist jedenfalls anders.
Ich bin im Übrigen gespannt, ob der mysteriöse Finder der Handtasche in der Geschichte noch auftaucht oder ob diese Episode ganz anders ausgeht ...
Aufgrund des Klappentextes denke ich, dass das Buch eine Reihe von Erzählungen beinhaltet, die keinen inneren Zusammenhang aufweisen. Man muss sich also vermutlich stets auf neue Charaktere einlassen. Aber da ich Kurzgeschichten mag und von Anna Gavalda auch schon lange kein Buch mehr gelesen habe, würde mich das durchaus reizen.