Auf den Punkt!

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Anna Cavalda hat ein Gespür für Ihre Zeit, ihre Generation, und trifft fast immer den Ton.

In fünf Geschichten folgen wir jeweils einem Erzähler hinein in ein Leben, das verloren scheint. Zumindest in der Sackgasse, verrannt und ohne Hoffnung. Dabei haben unsere Protagonisten meist alles: ein Studium kurz vor dem Abschluss, eine Wohung mitten in einer Metropole, den Mut allein auszugehen, eine funktionierende Beziehung, den erhofften Job, die ganze Welt und ein ganzes Leben vor sich. Doch wie so viele ihrer Generation sind sie auf der Suche und verloren. Allein die ersten Seiten dieses Romans packen das Gefühl vom zielosen Umherirren einer ganzen jungen (nicht nur französischen) Generation in wunderbar abgeklärter Art und Weise am Kragen und präsentieren sie einer Leserschaft, die wahrscheinlich nur zustimmend nickt.

Mich persönlich stören einzig die allzu krassen Klischees und der hin und wieder zu raue Ton, vermischt mit den ansonsten sprachlich wundervollen inneren Monologen der Erzähler. Aber natürlich gehört auch genau dieser abgeranzte Ton zu dieser Generation. Und natürlich ist auch der herrkömmlichste Alltag manchmal voller klischeebeladener Magie.

Damit kann man leben, es genießen, sich verzaubern lassen und daran glauben, dass hoffentlich ab morgen alles anders wird.