Ein Schelm

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frieda-anna Avatar

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Welch Konflikt: Ein Sir und sein alternder Diener, der zur Last wird,aber nicht entlassen werden kann. Durch seine Jahrzehnte lange Treue hat er sich diese Gunst erworben. Für Sir Merivel scheint das Leben zu Ende, als seine geliebte Tochter verkündet, eine Reise nach Cornwall zu unternehmen.
Sir Merivel entscheidet sich dann, selbst zu verreisen um nicht in eine massive Melancholie zu verfallen.
Und dann ist da noch das Buch, dass er selber geschrieben hat und das 16 Jahre vergessen unter seiner Matratze gelegen hat und an seinen Freund erinnert, an den er eigentlich gar nicht erinnert werden will.
Der Inhalt ist so nur unzureichend wiedergegeben. Ich bin vom außergewöhnlichen Stil der Autorin begeistert. Sie versteht es, Sir Merivel auf Anhieb sympathisch werden zu lassen. Einen melancholischen Schelm zu erschaffen ist eine Kunst! Die Ironie, die sich im Buch verbirgt ist einfach göttlich und an manchen Stellen habe ich lauthals lachen müssen. Wer würde Sir Merivel nicht gerne auf seiner Reise begleiten? Wahrscheinlich ist man am Ende der Reise und des Buches traurig, ihm Adieu sagen zu müssen.