Adieu Sir Merivel

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Sir Robert Merivel lebt auf Bidnor Manor, zusammen mit seiner Tochter Magaret. Früher besaß er die Gunst des Köngis Charles II. Er hat ihn unterhalten und war sein Medicus. Doch nun scheint er den 57 jährigen Merivel vergessen zu haben. Als auch Tochter Magaret das Haus verlassen wird, hält es Merivel nicht mehr daheim aus und begibt sich mit seinem alten Diener Will an den Hof des französischen Königs. Doch auch dort ignoriert man ihn völlig und Merivel haust in einem armseligen Dienerquartier. Sein Leben bekommt erst wieder Sinn, als er sich in Louise de Flamanville verliebt. Doch die Liason fliegt auf und Merivel muss Frankreich wieder verlassen, zumal er auch erfährt, dass seine Tochter dringend Hilfe benötigt, denn sie ist schwer erkrankt.
Das Buch und seine Handlung führt den Leser in das ausgehende 17. Jahrhundert und damit in eine andere Epoche und Zeit. Man erlangt einen Einblick in das Leben bei Hofe und die Welt der armen und reichen Leute. Merivel ist ein Vertreter seiner Zeit, nicht arm, aber auch nicht finanziell sehr begütert. Er versteht es aber zu Leben und will trotz seiner 57 Jahre nicht auf Liebe und Genuss verzichten. An manchen Stellen wirkt mir sein Charakter aber zu oberflächlich und sein Verhalten hat auch nichts damit zutun, dass er ein Lebemann ist. Nur seine Tochter scheint er wirklich aufrichtig und bedingungslos zu lieben. An einigen Stellen fand ich den Erzählstrang ein wenig zu langatmig und auch ein wenig unglaubwürdig, so zB die ganze Zeit am französischen Hof und die Entwicklung seiner Liebe zu Louise. Auch das Ende wartet mit einer Entwicklung auf, die man als Leser sicher nicht so erwartet, die ich aber hier an dieser Stelle nicht verraten möchte. Alles in allem ist Adieu Sir Merivel somit ein solider Roman, der den Leser gut unterhält und ihn in eine andere Welt und Zeit versetzt.