Eine Agentin, die nicht nur Agentin ist

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lesegerne Avatar

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Agentenromane oder Filme sind für mich an sich immer spannungsgeladen, da man als Nicht-Agent/in so einen Einblick in diese verborgene Materie erhalten kann. Und es gibt ja auch bekannte Agenten-Filme, die mit Erfolg gekrönt sind. Nun aber einen Roman in den Händen zu halten, der nicht nur in großen roten Lettern - Agent Sonja - als Überschrift hat, sondern als eher unscheinbare Nebeninformation - Kommunistin Mutter Topspionin - zeigt, ist ein wenig anders als die große bekannte Schar. Das Cover präsentiert ein schwarz-weiß-Foto aus einer offensichtlichen Kriegssituation. Etwa neun Kampfflieger fliegen über eine Wiese hinweg, über welche eine Frau in Kleid und Mantel ein Fahrrad schiebt. Man könnte meinen, sie sei sogar barfuß. Da die Beschreibung bereits verrät, dass die Protagonistin dieser Geschichte Ursula Kuczynski, auch bekannt unter ihrem Codenamen »Agent Sonja«, ist, weckt dieses Foto das Gefühl in mir, es mit einer Frau zu tun zu haben, die sich ganz und gar unter lebensbedrohlichen Bedingungen für eine Sache einsetzt und nebenbei einen Haushalt führt und die Kinder versorgt. Das geht nur mit der Leidenschaft und Hingabe, die der Autor Ben Macintyre mit besonderem Schreibstil sehr spannend erzählt. Die Hintergründe der Story sind in Teilen dem wahren Leben der Ursula Kuczynski entnommen, so dass der Leser gespannt sein kann, was tatsächlich geht, ohne, dass andere davon erfahren.