Sehr blutig

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nadelkissen01 Avatar

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Die dunkle Gestalt, halb verdeckt durch das wie blutig geritzte Wort Agonie, weckt die Neugierde.
Lea Adams zweiter Band des Ermittlerteams Milosevic und Freye geht direkt ans Eingemachte. Selten war ein Roman, den ich gelesen habe so blutig. Und dennoch passten diese Darstellungen zum Verlauf der Geschichte, ohne von dieser abzulenken.
Die Arbeit der Ermittler wird fesselnd beschrieben, man wagt es kaum, das Buch zur Seite zu legen, und doch braucht man ab und an eine Pause, um das Gelesene zu verdauen.
Interessant auch immer wieder der Perspektivwechsel auf den Täter, dessen Gedanken im Buch durch das Kursivgedruckte schnell offensichtlich werden.
Der Anteil des Thrillers ist definitiv 5 Sterne wert! Mehr Spannung geht kaum.
Etwas weniger hätte es meiner Meinung, und da bin ich wohl auch nicht allein, bei der Beschreibung der zwischenmenschlichen (Liebes-)Beziehungen sein können. Die drängen teilweise in den Vordergrung, bleiben gleichzeitig aber sehr oberflächlich. Da wäre noch ein bisschen Geschichte zu erzählen gewesen, um das konsequent zu entwickeln, andererseits hätte dies dann wieder das Tempo und die Spannung aus dem Thriller genommen.

Solider zweiter Teil für Hartgesottene mit kleineren Schwächen.