Auf der Suche nach der verlorenen Heimat

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ewa Avatar

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Im Roman "Albert- Ein glorreiches Schnabeltier" erzählt der Autor Howard L. Anderson die Geschichte des Schnabeltiers Albert, der aus dem Zoo von Adelaide ausbricht, um das Alte Australien zu finden, wo er glaubt eine Heimat zu finden. Da er keine Ahnung hat, wo das Alte Australien liegt und wie es dort aussieht, läuft er einfach los und begegnet unterwegs vielen unterschiedlichen Typen. Mit einigen freundet er sich an, andere sind ihm weniger freundlich gesinnt und manche wollen ihn sogar töten. Seine Abenteuer führen ihn zwar nicht an sein ersehntes Ziel, bieten ihm aber interessante Begegnungen sowie einige Erkenntnisse über Ruhm und Freundschaft.

Der Autor schreibt über Albert und seine tierischen Kollegen in einer Weise, dass man beim Lesen oft vergisst, dass es sich bei den Protagonisten um Tiere handelt. Die Probleme sind zutiefst menschlicher Natur, wenn auch manchmal eher aus einer anderen Zeit. Aber da Albert auf der Suche nach dem alten, ursprünglichen Australien ist, erscheint es durchaus angemessen, dass auch die Probleme an eine Wild-West-Thematik erinnern. Die Abenteuer sind unterhaltsam, wenn auch nicht so packend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen könnte. Der Fokus scheint eher auf Alberts innerer Entwicklung zu liegen, wobei es etwas schade ist, dass sich am Ende auch dort kein klares Bild abzeichnet. Es ergibt sich der Eindruck, das Buch ende zu früh: Albert läuft einfach weiter in die Wüste hinein, ohne Ziel und ohne zu wissen, was er eigentlich sucht. Dadurch erscheint der ganze Roman wie ein Ausschnitt, eine Momentaufnahme. Sicherlich hätte man die Geschichte noch weiter erzählen können. Oder vielleicht ist es genau das, was uns der Autor sagen will: Du weist nicht, wohin du gehst und warum du dort landest, wo du landest, und tust, was du tust. Aber du gehst weiter und suchst weiter.