Verwirrendes Roadmovie in Australien

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
aoibheann Avatar

Von

Schnabeltier Albert lebt im Zoo von Adelaide. Sein Leben ist schreckliich eintönig und er denkt sehr oft an sein altes Leben in Freiheit nach. Von anderen Zoobewohnern schnappt er die Geschichten über das "alte Australien" auf. Wo Tiere nicht in Gehegen und hinter Zäunen leben. Doch niemand weiß genau, wo dieses gelobte Land liegt oder wie man dorthin gelangt. Und so beschließt Albert sein Zooleben hinter sich zu lassen. Er bricht aus dem Zoo aus und macht sich auf die Reise, um das sagenumwobene "alte Australien" zu finden.
Doch schnell muss Albert feststellen, dass die Reise um einiges härter ist als angenommen. Die gehorteten Vorräte gehen schnell zur Neige und ohne Orientierung im australischen Outback unterwegs zu sein, hat so seine eigenen Tücken. Doch das Schicksal lässt Albert nicht im Stich und beschert ihm Begegnungen mit wundersamen Tieren. So lernt er das Wallaby Jack kennen und den Waschbären TJ, die beide verlässlichen Gefährten für das wandernde Schnabeltier werden. Und zu guten Lehrmeistern, denn die beiden sind mit allen Wassern gewaschen und Albert lernt so Orientierung, Überleben - und schießen.
Doch wie überall im Leben- nicht alle sind dem ungewöhnlichen Besucher wohlgesonnen. Und schon bald sieht sich Albert mit der Tatsache konfroniert, dass auf seinen Kopf ein beachtliches Kopfgeld ausgesetzt ist und seine Häscher wenig Rücksicht auf Unschuldige und Außenstehende nehmen.

Ich mag Geschichten mit außergewöhnlichen Charakteren auf der Suche nach ihrem persönlichen Ziel im Leben. Und Alberts Geschichte klang laut Klappentext sehr vielversprechend. Die kurze Vorstellung der auftauchenden Charaktere hat mich amüsiert und zwischendurch habe ich immer mal wieder zu dieser Seite zurückgeblättert, um die jeweilige Beschreibung zu lesen.
Insgesamt ein nettes Buch, das sich flüssig in einem Rutsch weglesen lässt. Leider auch ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Alberts Entwicklung vom naiven Zooausbrecher mit Limonadenflasche zum unerschrockenen Buschkämpfer ging für mich ein wenig überstürzt voran. Die einzelnen Charaktere der Tiere hätte ich mir ein wenig ausgefeilter gewünscht, denn sowohl Alberts Freunde wie auch seine Widersacher bleiben für mich in ihren Handlungen fremd und oberflächlich. So habe ich das Ende des Buches leider nicht richtig nachvollziehen können. Es gab eine große Schießerei, viele Tiere sterben am Ende und Albert zieht weiter seiner Wege. Das Ende kam für mich zu abrupt und für mein Empfinden auch mitten in der Geschichte. So hätte ich gerne gewusst, ob Albert je sein "altes Australien" findet.

Leider hat der auf dem Klappentext versprochene Humor bei mir nur mäßig gezündet. Einige Stellen ließen mich schmunzeln, andere haben mich eher ratlos zurückgelassen. Die Idee dieses tierischen Roadmovies finde ich gut, das Ergebnis leider nicht ganz so gelungen.