Ein ganz bezauberndes Bilderbuch

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Schüchternheit oder die Angst vor uns unbekannten Situationen ist längst kein Thema, das nur Kinder betrifft. Wir alle möchten uns sicher manchmal einfach die Decke über den Kopf ziehen und die Welt ausschließen, geborgen und sicher in unserem Kokon.
So geht es auch Alfie. Neue Situationen bereiten ihm solch eine Furcht, das er sie lieber meidet. Szenen vor dem Bevorstehenden ereilen ihn in seinen Träumen und er hat das Gefühl, eine unheimliche Last stemmen zu müssen. Bis er erkennt, dass es okay ist, Angst zu haben und man sich manchmal etwas trauen muss, um Dinge erleben zu können.

Was mir unglaublich an der Geschichte gefiel ist die Tatsache, dass die Autorin aus ihrem Jungen keinen strahlenden Ritter macht, der die Zähne zusammenbeißt und Wundertaten vollbringt. Alfie ist schüchtern und das ist absolut in Ordnung, er muss nicht erst zu einem Superhelden mutieren, nur um seine Entwicklung zu rechtfertigen. Die Autorin akzeptiert ihren Helden genau so wie er ist und lässt ihn von sich aus erkennen, dass es manchmal ein Fünkchen Mut braucht für das Leben. Und dass das schon heldenhaft genug ist.

Begleitet wird die Geschichte von Bildern, die schlichtweg bezaubernd sind. Die Illustratorin beschränkt sich auf eine kleine, aber sehr wirkungsvolle Farbpalette, die jedes Bild zum Leuchten bringt. Vorallem wenn wir uns in Alfies Träumen, seiner Fantasie und seiner Wahrnehmung auf bestimmte Dinge befinden, wird aus minimalistisch gehaltenen Bildern eine farbenprächtige und doch trotz spärlich eingesetzter Farben wahnsinnig bunte Kulisse. All das zusammen macht dieses Bilderbuch zu etwas absolut Besonderem. Das merkt man spätestens, wenn man das Buch in der Hand hält, denn die Details entfalten sich erst in echt so richtig.